Auf dem Weg zu sozialem Verständnis: Besuch in einer Kasseler Moschee

Im Frühjahr dieses Jahres hatte der FDP-Verband des Landkreises Mitglieder und Freunde zur traditionellen „Liberalen Runde“ eingeladen. (Wir berichteten). Die Thematik war den aktuellen Fragen und Problemen zum Islam in Deutschland gewidmet. Einer der Podiumsteilnehmer war der Imam einer der muslimischen Gemeinden in Kassel.

Die dabei angeregte Einladung zum Besuch einer Moschee nahmen die Fuldataler Liberalen kürzlich auf, zumal eine neuere Umfrage zeigt, dass die Deutschen den Muslimen mehr als jedes andere Volk in Europa misstrauen.

Ihrem liberalen Weltverständnis entsprechend, fanden sich daher einige Mitglieder und Freunde des FDP-Ortsverbandes vor einigen Tagen in der Mevlana-Moschee am Kasseler Mattenberg zu einer Führung ein. Die Moschee ist die einzige Ihrer Art mit Kuppelbau und Minarett in Nordhessen.

In lockerer Atmosphäre bedankten sich die Besucher der FDP Fuldatal bei Mahmut Eryilmaz (Mitte, mir Blumenstrauß) für seine umfänglichen Erläuterungen zum religiösen Leben der (Kasseler) Muslime.

In lockerer Atmosphäre bedankten sich die Besucher der FDP Fuldatal bei Mahmut Eryilmaz (Mitte, mir Blumenstrauß) für seine umfänglichen Erläuterungen zum religiösen Leben der (Kasseler) Muslime.

Der Integrationsbeauftragte der islamischen Gemeinde Kassel-Mattenberg, Mahmut Eryilmaz, in Kassel geboren und daher Kasselaner und in Kassel studierter und bei der Handwerkskammer arbeitender Soziologe, zeigte sich als kompetenter Gastgeber, der in feinsinniger Weise die Glaubensrituale der Muslime und die verschiedenen Funktionen einer Moschee locker und offen erläuterte. Die Mattenberg-Gemeinde zählt etwa dreihundert Mitglieder, sie gehören der sunnitischen Glaubensrichtung an. In Kassel haben sich gegenwärtig ca. vierzehn muslimische Gemeinden unterschiedlicher Ausrichtung organisiert. Salafisten als eigenständige Gruppierung seien nicht darunter. Alle Anwesenden waren sich rasch darüber einig, bei der Glaubensausrichtung der in Kassel lebenden Menschen, meist türkischer Abkunft, von Muslimen zu reden. Der „Islam“-Begriff ist mittlerweile politisiert und wird teilweise in der Öffentlichkeit als Quelle für religiösen Fanatismus oder gar Terrorismus empfunden.

Die Fuldataler Besucher kamen alsbald zu der Erkenntnis, dass man zwar in Deutschland miteinander lebt, aber eigentlich viel zu wenig voneinander weiß. Hier solle man viel mehr aufeinander zugehen. Die Liberalen sehen daher der einen oder anderen Einladung zu öffentlichen Festivitäten entgegen, die am Mattenberg bereits seit Jahren als Straßenfeste mir der dortigen Bevölkerung begangen werden.

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